Gemeinsames Wanderrudertreffen der Bundesländer Sachsen und Thüringen auf der Bleilochtalsperre in Saalburg-Ebersdorf, Ortsteil Kloster
Auf dem größten Stausee Deutschlands unterwegs Veröffentlicht mit Genehmigung von Christian Ziegra, Pirnaer Ruderverein 1872 e.V.
Der Landeswanderruderwart Sachsens, Dr. Bernhard Trui, lud Mitte Juli zum gemeinsamen Landeswanderrudertreffen 2018 ein. Diesmal lag unser Ausgangspunkt in Thüringen im Sport- und Erlebnispädagogischen Zentrum Kloster-Saalburg (SEZ) am Rande der Bleilochtalsperre.
Am langgezogenen Strand fanden unsere Bootsflotte (11 Vierer + Ersatz) und die Trailer ausreichend Platz. Ein Thüringer und 53 weitere Aktive aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Anklam wurden am Freitag-Abend herzlich durch den VL des LWRT begrüßt.
An beiden Rudertagen wurden, ausgehend vom SEZ, die Wasserflächen der Talsperre errudert und erkundet. Wissenswertes zum größten Stausee Deutschlands, der durch die Saale gespeist wird, findet man im Anschluss dieses Fahrtenberichtes. Wir hatten das Glück, dieses Wissen live von unserem Thüringer RK zu erfahren. Bernhard Schorcht oder besser Felix lebt in Erfurt, ist Mitglied im Jenaer Kanu- u Ruderverein und mit den Örtlichkeiten bestens vertraut.
Die Samstagtour führte uns auf dem Talsperrengebiet, welches seinen Namen dem früheren Bleiabbau verdankte. Die Tour ging saaleaufwärts, vorbei an Saaldorf in Richtung Lemnitzhammer. Auf Grund des Niedrigwassers mussten wir an einer Engstelle kurz vor dem Ziel bereits drehen. Da hatten wir den Heinrichstein und die Lobensteiner Regattastrecke bereits hinter uns. Auf der Rücktour folgte dann die Rast bei den freundlichen Ruderkameraden des Bad Lobensteiner RV.
Sie bereiteten uns eine ordentliche Mittagsrast. Im Schatten erfuhren wir eine Menge Wissenswertes über den Verein und die Probleme mit dem derzeitigen Absenken des Wasserstandes um mehrere (!) Meter. Für uns entstand dadurch ein mitunter lustiges Bild, da die Bootsstege teils weit auf dem Trockenen lagen. Während es unsere Tour wenig beeinflusste, fanden das nicht alle Anwohner so fetzig.
Die Sonntag-Vormittags-Tour führte uns in die Trigisbucht oberhalb von Saalburg und anschließend quer zur Staumauer in die Remptendorfer- und Gräfenwarther Bucht. Dabei bestaunten wir die 65 m hohe und 205 m lange Gewichtsstaumauer, die Teil der Saalekaskaden ist.
Die Buchten sind weit ausläufig und bieten ein ruhiges Fahrwasser, da hier Motorboote nicht zugelassen sind. Auf den Hauptwasserstrecken waren jedoch einige Boote unterwegs, es kreuzten Ausflugdampfer und es wurde Wasserski gefahren. Da überall die Stege nicht zum Aussteigen einluden, waren die oft angemahnten Wasserschuhe eine super Hilfe.
Ob im Boot, während der Ruhepausen oder beim gemeinsamen Speisen fanden sich viele zu interessanten Gesprächsrunden. Vergangenes wurde neu in Erinnerung gerufen, Neuigkeiten und weitere Fahrtideen ausgetauscht. So verging die Zeit wieder einmal sehr schnell. Mit dem Beladen der Trailer und einem gemeinsamen Kaffeetrinken endete dieses LWRT 2018.
Bernhard dankte im Besonderen den Vertretern des SEZ, die uns hier einen angenehmen Aufenthalt boten. Der Dank galt weiterhin den Transporteuren u. Bootsbereitstellern der Vereine. Für das kommende Jahr soll es, so der VL, noch keine konkrete Idee geben.
Mit dem Dank an Bernhard verbindet sich die Idee, ihm unsere Wünsche für 2019 aufzugeben.
Wissenswertes zur Bleilochtalsperre (Quelle Wikipedia):
Die Bleilochtalsperre in Thüringen, die die Saale anstaut, ist der vom Fassungsvolumen größte Stausee Deutschlands. Sie ist nach den Bleilöchern benannt, die sich vor der Anstauung dort befanden und in denen Blei abgebaut worden war. Die Staumauer ist eines der von der Bundesingenieurkammer ausgewiesenen Historischen Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland. Die Talsperre ist Teil der fast 80 Kilometer langen, fünffach gestuften Saalekaskade. Die Saale abwärts befindet sich der Hohenwarte-Stausee mit dem AusgleichsbeckenEichicht. Die zwischen1926 und 1932 errichtete, 65 m hohe und 205 m lange Gewichtsstaumauer in der Nähe von Gräfenwarth und Schleiz staut 215 Millionen Kubikmeter Wasser der Saale.
Hier noch ein paar ergänzende Anmerkungen zum LWRT 2018 in Sachsen:
Teilnehmer vom Dresdner RV waren Marco Wagner, Frank Hönisch, Karl-Heinz Endler, Cornelius Rudolph und Dr. Bernhard Trui. Die Bleilochtalsperre ist ein wunderschönes Ruderrevier und die Bootshäuser des Jenaer Kanu- und Rudervereins in Saalburg bzw. des RV Bad Lobenstein in Bad Lobenstein sind ein geeigneter Ausgangspunkt für Wanderfahrten aber auch für Trainingslager oder Kleinboottrainingswochenenden im Rennboot.
Positiv zu vermerken ist, dass dieses Jahr erstmalig Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Leipzig an den Treffen teilgenommen haben. Zwei Teilnehmer kamen von der SC DFHK Leipzig und sechs Teilnehmer vom RV Triton Leipzig. Die Altersstruktur war gut durchmischt, von Anfang 20 bis über 80.
Für 2019 plane ich ein einfaches sächsisches Wanderrudertreffen mit einer Wochenendwanderfahrt von Bad Schandau über Dresden nach Meissen. Der Termin steht bisher noch nicht fest, da dies noch mit dem Regattakalender bzgl. Verfügbarkeit der Bootsanhänger abgestimmt werden muss. Der Dresdner RV hat auch das diesjährige Wanderrudertreffen mit der Bereitstellung von vier Gigdoppelvierern mit Steuermann und einem Gigdoppelzweier mit Steuermann sehr gut unterstützt. Ebenso stellte der Meissner RC und der Pirnaer RV eine größere Anzahl an Booten. Die meisten Teilnehmer kommen seit zwei Jahren aus dem Pirnaer RV und dem Meissner RC und es würde mich sehr freuen, wenn auch im Dresdner RV in Zukunft mehr Interesse an der Veranstaltung vorhanden wäre.
Dr. Bernhard Trui
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